Glossar
Begriff | Beschreibung |
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Kalk | Ein aus verschiedenen Kalkgesteinen durch Brennen gewonnenes , als Stück- oder Feinkalk erhältlich. Bauern benutzen seit alters her bzw. (kalkhaltigen) Mergel, um den Boden leichter zu machen, also seine Bindekraft zu schwächen. Deshalb ist Kalkzugabe bei Lehmbauern verpönt, wenngleich in "Entwicklungsländern" dem mit gutem Erfolg sowohl Kalk als auch beigegeben wird, um seine Festigkeit und Wasserbeständigkeit zu erhöhen. |
Kalk-Kasein Anstrich | Besonders resistente Schutzbehandlung von Lehmflächen, ohne wesentliche Beeinträchtigung der Wasserdampfdurchlässigkeit. |
Kalk-Pisé-Bau | Verfahren zur Herstellung von Stampfwänden, wobei anstelle von eine Mischung aus und eingestampft wurde. Das Verfahren wurde in Anlehnung an die Lehmstampfbauweise entwickelt und um 1843 in Deutschland zuerst von Prochnow angewendet. |
Kalkputz | In den meisten Ländern werden Strohballenhäuser außen mit Kalkputzmörteln verputzt, wobei vor allem im englisch sprachigen Raum die Bezeichnungen verwirrend sind. Bei uns gibt es nur wenige Firmen (Fa. Solubel, Fa. Endres), die reine Kalkputze anbieten. wird als Kalkhydratpulver, als fertige Putzmischung und als Sumpfkalk gehandelt. Kalkputze regulieren die Luftfeuchtigkeit, besitzen eine hohe Sorptionsfähigkeit und Dampfdurchlässigkeit. Sie nehmen während der Erhärtung aus der Luft auf und besitzen eine keimtötende Wirkung. (nach Zwiener/Mötzl) Für den richtigen Umgang mit Kalkputzen sind Erfahrungen nötig. Um das bei Strohballenhäusern ausreichend vor Feuchte zu schützen, müssen Kalkputze außen zusätzlich hydrophobiert werden. |
Kalkschindeldach | Dachdeckung mit und , bei der anstelle von wie beim Kalkmörtel verwendet wurde. Kalkschindeln sind bei Siedlungsbauten in Schlesien durch den Architekten May um 1923 verwandt worden (Tonindustrie-Zeitung) |
Kalziumsilikat-Platte | (engl. "calcium silicate", auch zu finden unter der Bezeichnung "Calciumsilikat-Platte", "Klimaplatte", "Wohnklimaplatte") ist eine Bauplatte, die als
und
dient. |
Kapillarität | Von der kapillaren Wasserleitfähigkeit hängt es ab, wie schnell und in welcher Größenordnung z.B. Niederschlagswasser von der Außenoberfläche eines Bauteils aufgenommen wird und in das Innere eines Bauteils eindringen kann. Andererseits findet das Wasser, was sich ggf. im Konstruktionsinneren angereichert hat (durch Diffusion,
oder Kapillarleitung) über die Kapillarleitung einen schnellen Weg zu den Oberflächen und kann dort verdunsten. |
Kasein | wird oft auch altertümlich wie das natürliche selbst Casein geschrieben. Der wasserunlösliche Eiweiß- und hochwertige Nahrungsbestandteil der Milch, der bei der Milchgerinnung ausfällt, ist die Grundlage für Kaseinkleber, der genauso einzusetzen ist wie die heute gängigen Baukleber, und für Kaseinfarbe, die z.B. mit vermischt als Kalk-Kaseinfarbe ein hochwertiger, wetter- und wasserbeständiger Anstrich ist. |
Kasseler Gewölbe | Von Prof. Minke in Kassel entwickelte Gewölbebauweise, bei der ohne Schalung gemauert werden kann, da die Steine nicht soweit angekippt werden, dass eine glatte Innenfläche entsteht. |
Kehlbalken | Der verbindet die gegenüberliegenden und dient der Versteifung des Dachgebindes beim Sparrendach. |
KfW Effizient-Häuser | Im Rahmen des ersten Konjunkturpakets der Bundesregierung hat die KfW Förderbank ihre Programme für energieeffizientes Bauen und Sanieren seit Januar 2009 deutlich ausgeweitet. KfW-Effizienzhäuser nach EnEV 2009 können seit 1. Oktober 2009 beantragt werden. Der Tilgungszuschuss für KfW-Effizienzhaus 40 (EnEV 2009) beträgt für Neubauten aktuell 10 % der Darlehenssumme (Stand: 1. Juli 2010). KfW-Effizienzhäuser 55 (nach EnEV 2009) können ab dem 1. Juli 2010 beantragt werden. Der Tilgungszuschuss beträgt aktuell 5 % der Darlehenssumme (Stand: 1. Juli 2010). Die Förderung des KfWEffizienzhaus-85-Standards, nach EnEV 2009, wurde ab Juli 2010 für Neubauten eingestellt (gilt weiterhin für Sanierungen). |
Kies | grobe Lehmbestandteile (Korngrößen von Grob- bis Feinkies zwischen 60 und 2 mm) |
Kleiber | , Klicker, Kleber, Lehmer, Lehmterer, Lehmentierer, Lehmdecker, Lehmwandsetzer, Lehmtreter hießen die Arbeiter, die die Lehmarbeiten an Bauwerken ausführten. Nur selten waren sie Berufshandwerker. Auf dem Lande wurden die Lehmarbeiten meist in Selbst- und Nachbarschaftshilfe ausgeführt. |
Kleiberlehm | "... die Wände davon auszukleiben, und die Weller- und Fluhrwände davon aufzusetzen, wozu sicher aller schickt, wenn er nur nicht kiesig ist, weil dieser sich ungern mit vermengen läßt." (Zinken 1800) |
Kleinballen | Sie sind im Querschnitt 45/35 [b/h cm] groß, Länge zwischen 70 und 100 cm. |
Kletterschalung | Schalungen, mit denen sich geschosshohe Stampflehmwände in einem Arbeitsgang hochziehen lassen, ohne daß horizontale Schwindrißfugen entstehen. |
Klima | Nicht nur Wetter, sondern eine Momentaufnahme der so genannten Klimafaktoren (Höhe, Relief, Vegetation etc.) und Klimaelemente (Regen, Sonneneinstrahlung etc.) an einem Ort |
Klimagerechtes Bauen | Die Grundlage für klimagerechtes Bauen bildet die Kombination aus den Strategien des traditionellen Bauens (z.B. Wärmespeicherung,
, passive Solarenergienutzung, Querlüftung und Verschattung) und den Möglichkeiten moderner Entwicklungen in den Bereichen Entwurf, Konstruktion, Baustoff- und Energietechnik. Die Aufgabe besteht darin, mit rein baulichen Mitteln ganzjährig mit einem minimalen Einsatz fossiler
und einem maximalen Anteil regenerativer Energien komfortable Innenverhältnisse herzustellen. |
Knagge | Die ist eine hölzerne Konsole, die zur und zur Abtragung von Lasten zwischen den Ständern und den auskragenden Deckenbalken eingezapft wird. |
Kohlendioxid |
ist das wichtigste klimawirksame
und trägt mit über 50% zum globalen
bei. CO2-
entstehen vor allem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, aber auch bei der Produktion von
,
oder Glas. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre steigt jährlich um fast 0,5 Prozent an. (nach www.CO2-Handel.de) Mit umgerechnet rund 11 Tonnen Treibhausgasen liegen die Einwohner Deutschlands im Schnitt deutlich über dem weltweiten Pro-Kopf-Aufkommen von ca. 6,8 Tonnen. (UBA) |
Kohlenmonoxid | Giftiges, brennbares und geruchsloses Gas, entsteht bei unvollständigen Verbrennungen von kohlenhaltigen Energieträgern |
Komprimieren | Die unbearbeitete Strohballenwand ist aufgrund der nicht ganz planen Lagerflächen der relativ instabil. Durch die Komprimierung der Wand werden die Ballen aufeinander gepresst, wodurch die Wand eine wesentlich höhere Stabilität erhält. Zusätzlich wird das , das zum Nachstopfen der Wände in Löcher und Fugen gesteckt wird, in der Wand eingeklemmt. Ohne diesen wichtigen Arbeitsschritt würden die Lasten, welche auf die Wand einwirken, Verformungen und nachträgliches, aber unregelmäßiges Setzen der Ballen bewirken. Vor allem kommt es zu Rissen im bzw. Ablösen vom späteren Putz. (nach NABU Gifhorn, fasba) |
Kondensation | Luft kann bei einer bestimmten Temperatur nur eine gewisse Menge Feuchtigkeit speichern. Mit Wasserdampf gesättigte Luft hat eine relative Luftfeuchte von 100%. Die absolute Menge der maximal aufnehmbaren Feuchtigkeit hängt wesentlich von der Temperatur der Luft ab, warme Luft kann mehr Feuchte aufnehmen als kalte. |
Konstruktionsvollholz KVH | Es empfiehlt sich für die Holzbaukonstruktionen im Strohballenbau. KVH erfüllt die hohen Anforderungen des modernen Holzbaus mit exakt definierten Produkteigenschaften. Es ist ein technisch getrocknetes, festigkeitssortiertes und i.d.R. keilgezinktes Vollholzprodukt aus Nadelholz. Aufgrund seines Einschnittes und der niedrigen Materialfeuchte neigt es nur wenig zur Rissbildung, ist formstabil und kann, bei Beachtung der Regeln des baulichen Holzschutzes, ohne vorbeugenden chemischen Holzschutz eingesetzt werden. KVH ist in verschiedensten Vorzugsmaßen und Holzarten und in genau definierten Oberflächenqualitäten verfügbar. |