Zu Beginn der Woche experimentieren wir mit Feuer, verschiedenen Holzarten, deren Brennwert und Brennverhalten. Wir lernen die Ausgangsstoffe und Herstellungsprozesse von Ziegel-, und Schamotte kennen und erforschen mithilfe von Wassertests und mechanischen Tests die unterschiedlichen Eigenschaften der Steine.
Auch die Eigenschaften des Baustoffes Lehm, der aus unterschiedlichen Arten von Tonmineralen, und besteht, nehmen wir unter die Lupe und finden experimentell heraus, dass fetterer Lehm (mit höherem Tonanteil) mehr schwindet aber besser klebt als magerer Lehm (mit hohem Sandanteil). Wir probieren selbst verschiedene Mischungen von Lehmputzen aus.
Wir lernen, was für verschiedene Formen von Lehmbacköfen, insbesondere mit Hinblick auf den Rauchabzug, es gibt.
In Gruppen designen wir eigene Ofenmodelle aus Lehm. Es ist teilweise schwierig, sich für die drei Modelle zu entscheiden, die letztendlich gebaut werden sollen, aber wir finden Kompromisse und machen mit Unterstützung der gelernten Ofen- und Lehmbauer die finalen Baupläne. Es sollen ein gemauerter Gewölbeofen, ein Rundofen in Form eines Kürbisses und ein Ofen mit rechteckigem Brennraum und runder Backkuppel entstehen. Dann geht es los mit dem Mauern des Fundamentes aus Lehmsteinen, Ziegelsteinen und .
Während die Einen in der Woche mit Maurerkelle und bloßen Händen Lehmsteine vermauern, ein Weidengeflecht mit -Lehm-Bewurf verkleiden und aus Lehmbroten eine Halbkugel bauen, heizt ein Teil der Gruppe bestehende Lehmbacköfen im Garten ein und beschäftigt sich mit Korn, Mehl, Teig und Brot. Eine weitere Gruppe zeichnet und baut eine Dachkonstruktion für einen der Öfen, damit möglicher Regen dem wertvollen Endprodukt nichts anhaben kann.
Bei all der Arbeit bleibt dennoch Zeit für ausgiebiges Kirschenpflücken, das letzte Deutschlandspiel der diesjährigen WM, eine Radtour zum Eisessen und Baden im Plauer See, sowie abendliches Pizzabacken im Lehmbackofen.
Wir erlebten eine eindrucksvolle Woche in der wir handwerkliche Tätigkeiten ausüben und planerisches Denken anbringen konnten. Als Klasse haben wir unseren Teamgeist herausgefordert und können stolz auf unsere Backöfen sein. In der Zukunftswerkstatt hatten wir den Raum uns über unsere individuellen Berufswege Gedanken zu machen. Wir sind gespannt, welche Möglichkeiten sich uns nach der Schulzeit in der Berufs- und Studienwelt auftun werden. In dieser Woche haben wir erlebt, wie ein Berufsweg mit Sinn für ökologische aussehen könnte.
Am Ende der Woche präsentieren wir drei funktionsfähige Lehmbacköfen, ein Dach und einen leckeren selbstgebackenen Kirschkuchen. Ein Journalist berichtet in der Schweriner Vokszeitung (SVZ) über "Junge Lehm-Baumeister in Aktion“.
